KIrchenkonzert 2022

Kirchenkonzert 2022

11. Dezember 2022

Nun kann es nicht mehr lange dauern, bis Christkind und Weihnachtsmann sich im Bühler Ortsteil Weitenung ein Stelldichein geben. Es ist das Kirchenkonzert, das alljährlich zwei Wochen vor dem Weihnachtsfest Vorfreude versprüht und die Menschen für eine Stunde aus der Hektik reißen.

Am Sonntagabend war es der Musikverein Weitenung, der mit seinem Kirchenkonzert in der Weitenunger Pfarrkirche „Heilig Blut“ Balsam auf die Seelen legte.

Das Kirchenkonzert vor Weihnachten gehört im Blumendorf bereits zum festen Termin im Kalender. Jahr für Jahr wechseln sich Musikverein und Gesangverein als musikalische Wegbereiter für das nahende Christfest ab. Der Musikverein war vor vier Jahren das letzte Mal an der Reihe, vor zwei Jahren bremste ihn Corona aus. „Musik war meine erste Liebe und wird auch meine letzte sein“, zitierte Vorsitzender Jürgen Theurer eines von vielen Sätzen, die über die Musik geschrieben wurden.

An diesem dritten Adventssonntag wollte der Musikverein Weitenung die zahlreichen Besucher etwas entschleunigen und Vorfreude vermitteln, wie Georg Beier, Diakon und aktiver Musiker sagte. Dies gelang dem jungen Dirigenten Tobias Schultheiß und seinen rund 50 Musikerinnen und Musikern bereits beim Eröffnungsstück mit Bravour. Der von Richard Wagner komponierte „Pilgerchor“ aus der Oper „Tannhäuser“ wurde von Alfred Reed für Blasmusikorchester arrangiert und von der Weitenunger Kapelle fast majestätisch in einem lang gezogen Adagio und einer intensiven Spannungsphase vorgetragen.

Feines Glockenspiel kündigte den „Mountain Wind“ von Martin Scharnagl an, der sich melodisch, mit zarten Flötentönen vorstellte, bevor sich das große Konzertwerk im Orchester ausbreitete. In tiefe Gefühlswelten nahmen die Weitenunger Musiker die Besucher mit bei der Sinfonie „Goin‘ Home“. Basierend auf einer Komposition von Antonin Dvoráks Sinfonie Nr. 9 arrangierte der US-Amerikaner James L. Hosay ein Werk, das getragen war von zarten, lang gezogenen Tönen, Klarinetten, die sich mit tiefem Blech wechselten, Melodien, die Flügelhorn und Bariton zärtlich spielten und die sich in einem gemeinsamen Glücksgefühl ergaben.

In feiner Harmonie erklang das Stück „I know him so well“, zu dem Melanie Herp am Saxophon und Alexander Hettler am Flügelhorn Akzente setzten. Beschwingt ging es im Dreivierteltakt weiter mit den „Drei Haselnüssen für Aschenbrödel“. Die Leichtigkeit der Filmmusik sprang auf die Besucher über, die so eingestimmt auf die „Schlittenfahrt in den Alpen“ von Alfred Bösendorfer aufsprangen. Lustig, schnell und immer wieder mit kleinen I-Tüpfelchen in der Perkussion ging es durch die idyllische Winterlandschaft. Noch schneller, aber in gut punktierten Akkorden erfüllten die „Jingle Bells“ nach einem Arrangement von Gerald Weinkopf das Kirchenschiff.

Dirigent Tobias Schultheiß hatte für dieses Kirchenkonzert neue, teils herausfordernde Stücke für seine Musiker ausgewählt. Auch die Probenzeit von nur wenigen Wochen war kurz. Doch das Weitenunger Orchester präsentierte ein Konzert, das sie mit Bravour meisterten und das ein wärmendes Gefühl bei den Besuchern hinterließ. Lang anhaltender, stehender Applaus war der Dank für ihre Leistung.

Als Zugabe spielten sie das vertonte Gedicht von Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten treu und still umgeben“, das Martin Scharnagl für Blasorchester arrangiert hat. Noch einmal bewies das Orchester, dass sie nicht nur in den temperamentvollen Tönen unterwegs sind, sondern auch die leisen, tief bewegenden Töne mit ihren unterschiedlichen Nuancen beherrschen. Traditionell endete das Kirchenkonzert mit dem bekannten deutschen Weihnachtslied „Oh du Fröhliche“, bei dem die Besucher kräftig mitsangen.

Anne-Rose Gangl

Bilder Andreas Decker

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